Feedback, der Schlüssel für den Resonanzraum

Viele Führungskräfte betrachten Feedback noch immer wie einen Zahnarztbesuch: unangenehm, aber notwendig. Dabei ist Feedback – richtig eingesetzt – keine schmerzhafte Pflichtübung, sondern ein Resonanzangebot, wie es der Soziologe Hartmut Rosa nennt. Es schafft Verbindung, Bedeutung und Entwicklung.

Wer Mitarbeitenden regelmäßig wertschätzende Rückmeldungen gibt, aktiviert mehr als nur Leistungsbereitschaft. Er oder sie öffnet Räume für Sinngebung und Selbstwirksamkeit. Das berühmte "Ich werde gesehen und kann etwas bewirken" ist keine esoterische Phrase, sondern Grundlage moderner Personalentwicklung.

Denn Feedback ist keine Einbahnstraße. Es wirkt nicht durch Kontrolle, sondern durch Beziehung. Wer aufrichtiges Interesse zeigt, ermöglicht Resonanz – ein Aufeinander-Einstimmen, ein wechselseitiges In-Beziehung-Treten, das nicht nur einlädt und motiviert, sondern inspiriert.

Kurz: Wer Feedback gibt, sät Entwicklung. Wer Resonanz ermöglicht, erntet Engagement. Und wer beides lebt, führt nicht nur kluge Köpfe, sondern ganze Persönlichkeiten.

Ein Anfang? Fragen statt urteilen. Zuhören statt bewerten. Und vielleicht das nächste Mitarbeitergespräch nicht mit der Leistungsmappe, sondern mit echtem Interesse beginnen.